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Hadwiga Schörner

Sepulturae graecae intra urbem. Untersuchungen zum Phänomen der intraurbanen Bestattungen bei den Griechen

Neben den regelhaften extraurbanen Bestattungen im griechisch besiedelten Bereich gibt es auch Gräber auf Wohn- bzw. Stadtgebiet. Diese Ausnahmen von einer nicht schriftlich erhaltenen ›Regel‹ werden in der vorliegenden Dissertation über einen Zeitraum von 1000 Jahren erstmalig umfassend untersucht. In den Katalog wurden dafür alle bekannten archäologisch und schriftlich überlieferten Bestattungen sowie die Gräber in Sparta aufgenommen, der einzigen Polis, in der das intraurbane Begräbnis ausdrücklich erlaubt war. Am Beginn steht neben einem überblick über die griechischen Bestattungssitten die Auswertung der hier maßgeblichen Schriftquellen. Auf Basis der in den Katalogen zusammengestellten Gräber werden sowohl Topographie und Architektur der Grabbauten als auch deren Bedeutung grundlegend analysiert. Einen weiteren Kernpunkt der Auswertung stellt die Person dar, die – meist Männer, aber auch einige Frauen – mit dieser Art der Bestattung und in Verbindung mit weiteren profanen und kultischen Ehren von ihrer Heimatpolis für herausragende Leistungen künstlerischer, sportlicher, politischer, strategischer oder euergetischer Art geehrt wurde. Weitere Untersuchungen sind dem intraurbanen Kenotaph sowie Gräbern gewidmet, deren innerstädtische Lage bislang umstritten war. Abschließend werden die Ergebnisse in einen größeren kulturellen Kontext gestellt, die möglichen Begründungen für die ›Regel‹ und deren Entwicklung diskutiert und – daraus folgend – die Bedeutung dieser Ausnahmen interpretiert.
2007
broschiert
322 Seiten
104 Tafeln
58,00 €
978-3-933925-86-2
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